“Alpengegenden am Meere“. Leopold von Buchs Reise in den hohen Norden (1806 – 1808)
1806 brach der Geologe Leopold von Buch, ein Freund Alexander von Humboldts, zu einer zweijährigen Reise nach Skandinavien auf, die ihn bis ans Nordkap führte. Sein Reisebericht ist ein bemerkenswertes Dokument über die europäische Subarktis: als erstes deutschsprachiges Werk vermittelte es zu Beginn des 19. Jahrhunderts einem zeitgenössischen Publikum vor allem Informationen über die seinerzeit wenig bekannten Gegenden nördlich von Trondheim. Buch war nicht nur als Geologe unterwegs, sondern auch ein aufmerksamer Beobachter der politischen und gesellschaftlichen Situation insbesondere in der multiethnischen Subarktis. Seine Sicht auf die lokal und kulturell sehr unterschiedlichen Mensch–Umwelt–Beziehungen in dieser Region erscheint aus heutiger Sicht als problematisch, denn sie bewegt sich zwischen der Anerkennung traditioneller Natur- und Landschafts-Verhältnisse und der Forderung, den Anschluss an die Moderne zu vollziehen.
Zum Zeitpunkt der Veranstaltung war Prof. Dr. Marie-Theres Federhofer Inhaberin der Henrik-Steffens-Gastprofessur und damit Koordinatorin der Henrik-Steffens-Vorlesung am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin.